Westerburg
Geschichte des Wasserschlosses Westerburg
besterhaltene und älteste Wasserburg Deutschlands
bei 38836 Dedeleben / OT Westerburg, Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt
gegründet als militärischer Aussenposten von Karl dem Grossen, König der Franken,
und römischer Kaiser seit 800, während der Kriege gegen die Sachsen, um 770/780
-Burganlage in sumpfigem Gebiet mit doppeltem Wall und zweifachem Burggraben,
der Burgfried etwa um 980 errichtet, später die Rundburg, etwa ab 1450 das Kastell und das Torhaus
-erste urkundliche Erwähnung als Gebietsschenkung des deutschen Kaisers
„Heinrich III.“ am 17. Januar 1052 an das Bistum Halberstadt
-Vergabe der Burg zum Lehen an die Grafen von Regenstein
1521
Westerburg wurde an Bertram von Dorpstadt und dessen Erben
für 11 000 Goldgulden versetzt (für den Zeitraum von 25 Jahren)
1539
wird die Burg von Graf Ulrich von Reinstein an Matthias von Veltheim mit
der Maßgabe, dass dieser die Burg erst nach Ablauf der obengenannten 25 Jahre übernehmen könne
1568
durch die Heirat einer Schwester von Matthias von Veltheim
mit Graf Joachim von der Schulenburg wird die Westerburg an diesen verpfändet
1596-1597
Hexenverbrennungen auf Veranlassung
des Amtmannes Peregrinus Hühnerkopf mit Duldung des Bischofs Heinrich Julius
1599
mit dem Aussterben der Regensteiner Grafen fällt dieWesterburg als
frei verfügbares Lehen an das Hochstift Halberstadt zurück
1613
Westerburg geht an Heinrich und Joachim von Veltheim zum Lehen
1630
die Westerburg ist von kaiserlichen Truppen und Schweden besetzt
ein Regiment unter Führung des Obristen Andreas Guth, belagert und besetzt,
jedoch nicht zerstört, da sich die Kaiserlichen schnell ergaben, anschließend gab es
eine gemeinsame Siegesparade vor dem General Banaer
1634
wurde die Verpachtung hinfällig und die Westerburg wieder bischöfliches Halberstädtisches Eigentum und an die Brüder von Steinberg zum Lehen vergeben
- zur Westerburg gehörten zeitweilig bis zu 26 Dörfer / Siedlungen mit den spannpflichtigen
Bewohnern und Ländereien
Durch die Amtsausübung des protestantischen Bischofs Heinrich Julius von 1566 - 1613 im
katholischen Hochstift Halberstadt und dessen Regierung als Herzog zu Wolfenbüttel - Braunschweig
führte es im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) dazu, dass Braunschweig und Halberstadt
gleichermaßen Anspruch auf die Westerburg erhoben.
Nach dem Westfälischen Frieden zu Münster ging die Westerburg mit dem Territorium des Bistums
durch die Säkularisierung 1648 aus dem Bestand des Bistums Halberstadt in den Besitz des
Kurfürsten von Brandenburg über. Das Bistum Halberstadt wurde zum Fürstentum erklärt. Der neue
Landesherr, der protestantische (Große) Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, hielt sich
mehrfach auf der Westerburg auf. In den Originalakten des Archivs der Westerburg findet sich der
Text des Huldigungseides auf den Kurfürsten, die namentliche Liste der Untertanen, die diesen Eid
leisteten, sowie die Vollzugsmeldung des Amtmanns von Westerburg.
19.10.1650
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg bestätigt denen von Steinberg urkundlich das Lehensrecht über die Westerburg und die Ländereien
1664
Graf Erasmusvon Tättenbach wird vom Grossen Kurfürsten mit der
Grafschaft Regenstein belehnt und erlangt damit das Verfügungsrecht über die Westerburg, kann
jedoch das Lehen derer von Steinberg nicht aufheben.
1654 -1681
schuf der Holzbildhauermeister Voltin Kühne aus Groß Quenstedt
für den Lohn von 100 Talern die barocke Schlosskapelle
07.12.1681
Weihe der protestantischen barocken Schlosskapelle
(im Original erhalten)
1701
Aussterbenderer von Steinberg und Übernahme der Westerburg als
erledigtes Lehen unmittelbar durch Friedrich I., König in Preußen, dieser schenkt die Westerburg seinem
Halbbruder, Albrecht Friedrich, Prinz von Preußen, Markgraf von Brandenburg / Schwedt, dieser verstarb
am 21. Juni 1731
1731
der Sohn Albrecht Friedrich, Karl-Friedrich Albrecht, Prinz von Preußen, Markgraf von Brandenburg / Schwedt wird Eigentümer der Westerburg, er verstarb
am 22. Juni 1762
1765
geht das Besitzrecht der Westerburg über an den Prinz von Preussen
Heinrich Ludwig, dem Bruder König Friedrich II.(der Große) von Preußen, als Dank für die großen Leistungen
Heinrichs im 7 – jährigen Krieg (1756 – 1763)
seit 1770
verpachtet an die Familie Wahnschaffe mit der Auflage das "Grosse Bruch" (Moorgebiet) urbar zu machen, Pächter bis 1945. (Eine große Ausnahme, dass Bürgerliche ein preussisches Rittergut zur Pacht
erhielten)
1802
der äussere Wall wird in den äusseren Burggraben geschüttet und der
Park wird mit Süd / Nord und Ost / West – Achsen angelegt, Buchen werden gepflanzt
1802-1945
königlich- preussische Staatsdomäne mit Unterstützung von 1807- 1813
Marie Pauline Prinzessin Borghese, Lieblingsschwester des Kaisers der Franzosen, Napoleon l. Bonaparte,
ist nun die offizielle Besitzerin der Burg, einem Teil des neuen „Königreich Westphalen“, regiert durch Napoleon`s Bruder, Jerome („Bruder Lustik“)
April 1945
befreit underobert von den Amerikanern, dann waren kurzzeitig die Engländer hier
ab 01. Juli 1945 Russische Besatzungszone
Ende 1945
Vertriebenenunterkunft bis zu 250 Schlesier, Ost- Westpreussen,
Bukowiner, Sudetendeutsche, später Sitz der „LPG“ einer genossenschaftlich-landwirtschaftlichen Vereinigung
in der DDR (1949 – 1990), Gemeindebüro, Arztpraxis, Kindergarten, Schule, Wohnungen, Ställe ... Nutzung
aus der Substanz!
1990-1999
verpachtet von der TLG an Christian Kaisan und als Restaurant mit ca.65 Sitzplätzen betrieben
erste Rekonstruktionen
1999
Kauf der Westerburg durch Familie Silvia und Hartmut Lerche
01.08.1999
Schliessung der bis dahin betriebenen Restaurants
Entschuttung, Entkernung, Sanierung mit zeitweise bis zu 140 Bauleuten,
zwei Architektenbüros, Ausstattung durch Frau Silvia Lerche.
02.07.2000
ERöffnung des First Class Superior Romanik Hotels Wasserschloss Westerburg
mit Restaurants, Ritterkeller, Festsäle, Barocker Schlosskapelle aus dem Jahr 1681, Burgscheune, Gräfliche Amtsstube, Schlossterrasse am Burggraben, Wellness- und Beautyfarm, Tagungsräumen und komfortablen
Hotelzimmern und Suiten, Standesamt in der Barocken Schlosskapelle
2001
Sanierung des umliegenden Parks mit Sportplatz und Pavillions
2002
Bau von Garagen für Gästefahrzeuge, Technikerwerkstatt und Parkbeleuchtung
März 2002
Der Spa- Bereich mit Badebecken 6x 4 m , Wärmebank,
Kneippbecken, Schwalldusche und Gegenströmanlage, sowie unseren Saunen mit verschiedenen
Programmen wird eröffnet
2003
Einrichtung des Fitnessraumes
2004
Neueindeckung des Daches Kastell/ Schlosskapelle mit historischer Turmuhr, komplette Sanierung der Fassade des Kastells
Mai 2005
der Taubenturm wird als Turtel- Tauben- Turmzimmer für die Gäste saniert und eingerichtet
2007
das Grafenzimmer Markgraf Albrecht Friedrich kommt hinzu, derzeit stehen 45 Zimmer und Suiten zur Verfügung
April 2008
Anbau des Saunagartens, Neugestraltung der öffentlichen Toiletten
September 2008
Kauf des öffentlichen Parkplatzes und der anliegenden Gebäude mit dem Ziel der späteren Rekonstruktion
Wer mehr über die Westerburg wissen möchte: www.hotel-westerburg.de